Eine typische Stilblüte für Smartphone-Fetischisten ist Nokias neue Jobsuche per Smartphone mit Hilfe von “Augmented Reality” (einblenden von Daten in die Umgebungsanzeige). Nach einem Bericht von ZDNet wurde sie zum Wochenende in England gestartet.

Auf einem Lumia-Smartphone kann der Benutzer die Nokia-App Job-Lens starten und das Handy auf die Umgebung richten, dann werden freie Stellen in das Umgebungsbild eingeblendet.

Nokias Begründung zeigt einen nahezu völligen Realitätsverlust: “Sie können ohne Telefon keinen Job bekommen.” Nur via Telefon könne man Firmen kontaktieren, Bewerbungsgespräche vereinbaren und nachhaken, ob die Bewerbung erfolgreich war, heißt es da.

Allerdings suchten die meisten Menschen derzeit noch von zu Hause aus nach Stellen. JobLens sei dabei, das zu ändern und mache das Telefon zum einzigen benötigten Werkzeug für die Suche – meint Nokia…

Hallo Nokia, ein Mobiltelefon ist sicher ein flexibles Gerät – trotzdem würde ich es zum Einschlagen eines Nagels eher nicht verwenden!

Es hat schon seinen guten Grund, warum man anders, als Nokia glaubt, normalerweise Bewerbungsschreiben verschickt und nicht einfach nur telefoniert, wenn man auf Jobsuche ist. Und wenn man erst in Sichtweite eine Arbeitsplatzes sein muss, damit er auf dem als Sehhilfe missbrauchten Smartphone angezeigt wird, wird das wohl selbst in einer Großstadt wie London nicht klappen – da müsste man dann schon vorher wissen, wo man am besten entlang laufen könnte, weil entlang des Weges Jobs zu vergeben sind.

Die Windows-App Job-Lens von Nokia ist die bisher größte Schnapsidee des Sommers 2013!