In der Auseinandersetzung mit dem US-Technologiekonzern Apple hat der Spielentwickler Epic Games vor Gericht wieder einen Rückschlag erlitten. Eine kalifornische Bezirksrichterin wies in einem am Freitagabend veröffentlichten Entscheid den Eilantrag von Epic Games zurück, mit dem das Unternehmen die Wiederaufnahme seines sehr beliebten Spiels „Fortnite“ in den App-Store von Apple erzwingen wollte.
Die Richterin erklärte die Verluste, welche Epic Games durch den Ausschluss aus den App-Store hinnehmen müsse, eine „selbst zugefügte Wunde“. Der Spieleentwickler könne „Fortnite“ ja jederzeit wieder zurück in den App-Store bekommen, indem er das Bezahlsystem von Apple nutze und das eigene entferne. Daher gebe es auch keinen Anlass für eine Eilentscheidung vor dem eigentlichen Prozess, der vermutlich nicht vor Juli kommenden Jahres beginnen dürfte, betonte die Richterin..
Wie sich der Streit zwischen Apple und den „Fortnite“-Machern Mitte August entzündet hatte, haben wir in einem „Kurz erklärt“ beschrieben.
Der Streit löste auch eine umfassende Debatte darüber aus, in welchem Ausmaß große Plattformen die Regeln der digitalen Welt bestimmen dürfen. Apple verlangt schließlich ohne nennenswerte eigene Leistung 30 Prozent der Umsätze, die App-Programmierer auf den Plattformen von Apple erzielen.
Epic möchte nicht nur ein Bezahlsystem seiner Wahl, sondern auch eine Art eigenen App-Store auf der Apple-Plattform betreiben. Auch andere App-Entwickler versuchen nun, Druck auf Apple und Google als Hersteller der großen Smartphone-Betriebssysteme aufzubauen, aber der Internet-Konzern hält überraschend klar dagegen.