Wegen der Corona-Krise arbeiten immer mehr Mitarbeiter für ihre Unternehmen im Homeoffice. Deshalb werden wohl auch die Lizenzregeln der Fernwartungssoftware Teamviewer ein wenig ausgeweitet.
Bedingungen für die Duldung
Aktuell duldet das Unternehmen inoffiziell die geschäftliche Nutzung der kostenlosen Programmversion, obwohl das normalerweise so nicht vorgesehen ist. Es gibt allerdings auch starke Einschränkungen.
So dürfen einzelne Privatnutzer mit der kostenlosen Version auf ihr Firmennetzwerk zugreifen, was Homeoffice erleichtern soll. “Wir wollen sicherstellen, dass jeder, der irgendwie Homeoffice machen muss – auch wenn es die Firma nicht im großen Stil angeordnet hat -, dies auch tun kann”, erläuterte Teamviewers Presseprecherin Martina Dier.
Wenn das aber deutlich mehr Personen aus der gleichen Firma nutzen, greifen die Beschränkungen schnell wieder. “Es geht hier wirklich ganz explizit um Einzelpersonen und Kleinstunternehmen”, ergänzt Dier, wobei die Toleranzgrenze fließend und nicht genau festgesetzt sei.
Es gibt auch keine Pläne, dieses inoffizielle Verhalten öffentlich auf der Internetseite zu kommunizieren. Schließlich will Teamviewer ja auch weiterhin Geld verdienen. Die Pressesprecherin verweist dabei auf den erst kürzlich eingeführten Homeoffice-Tarif für 10 Euro monatlich.
Mustererkennung entlarvt geschäftliche Nutzung
Die Entwickler nutzen eine automatisierte Erkennung von Mustern. Verwenden Nutzer die Software neispielsweise von 9:00 Uhr morgens bis 18:00 Uhr abends, ist zu vermuten, dass hier wohl eher eine geschäftliche Nutzung vorliegt.
Das Programm wird auch häufig von Administratoren und Help Desks als Fernwartungssoftware genutzt. Man kann damit aber auch zum Beispiel Remote-Verbindungen zu Arbeitsrechnern im Büro aufzubauen, so dass die Nutzer mit voller Leistung von Hause aus arbeiten können, was bei Quarantänemaßnahmen wegen des Coronavirus hilfreich sein könnte.
Durch die Erhöhung der Toleranzschwelle gegenüber der kostenlosen Nutzung von Teamviewer verspricht sich das Unternehmen wohl auch weder höhere, noch niedrigere Einnahmen. Deshalb wurde die Gewinnprognose auch nicht angepasst.