Erratische Entscheidungen des neuen Twitter-Eigentümers Elon Musk sorgen inzwischen für einen enormen Nutzerzuwachs bei der besseren Alternative, dem Kurznachrichtendienst Mastodon. Jetzt gibt es also immer mehr Tröts und immer weniger Tweets…
Seit der Übernahme des Microblogging-Dienstes Twitter durch den reichsten Mann der Welt Elon Musk verzeichnet die dezentrale Twitter-Alternative Mastodon einen rasanten Nutzerzuwachs.
Mastodon hat nach Angaben seines Gründers und Hauptentwicklers Eugen Rochko seither schon über eine Million monatlich aktive Nutzer zu verzeichnen, und die Benutzerzahl damit innerhalb kürzester Zeit verdoppelt.
Seit dem 27. Oktober haben sich beim Sozialen Netzwerk Mastodon fast eine halbe Million neue Nutzer angemeldet und weitere 1.124 neue Server sind dort hinzugefügt worden, schreibt Rochko auf Mastodon. Die Downloadzahlen in den App Stores stiegen besonders nach den teilweise nur nhoch als verrückt zu bezeichnenden ersten Entscheidungen von Elon Musk in den letzten Tagen massiv an.
“Ich glaube nicht, dass Mastodon oder das Fediversum jemals zuvor so viel Aufmerksamkeit erhalten haben”, erklärte Rochko. “Es ist eine großartige Gelegenheit für die Menschen, endlich zu sehen, dass Social Media anders gemacht werden kann, dass es ein Protokoll sein kann, das nicht von einem einzelnen Unternehmen kontrolliert wird.”
Mastodon: Tröts statt Tweets
Der Mikroblogging-Dienst Mastodon steht im Zeichen des namengebenden ausgestorbenen Mammuts. Deshalb heißen die abgesetzten Nachrichten auch Toots oder Tröts statt Tweets (Gezwitscher) wie bei Twitter. Anders als das proprietäre Twitter ist Mastodon komplett dezentral und vollständig quelloffen.
Deshalb gibt es auch schon verschiedene Anbieter, Behörden, Gruppen und Personen, die Mastodon-Server betreiben. Diese sind miteinander verbunden und tauschen untereinander Nachrichten aus. “Dabei kann jede Instanz die auf ihr erfolgende Datenverarbeitung eigenverantwortlich regeln”, betonte die Berliner Datenschutzbehörde, die ebenfalls ein Profil auf der dezentralen Social-Media-Plattform betreibt.
Auch andere Behörden sind schon auf Mastodon zu finden. Sowohl der Bundesdatenschutzbeauftragte als auch die Landesdatenschutzbehörde Baden-Württemberg betreiben je eine eigene Mastodon-Instanz unter social.bund.de beziehungsweise bawü.social, die zum Beispiel vom rheinland-pfälzischen Landtag, dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und von mehreren anderen Behörden und staatlichen Organisationen und Städten wie Freiburg oder der Landeszentrale für politische Bildung (LpB) verwendet werden.
Das Problem der Migration: Deutsche sind leider Herdentiere
Sie kennen das Problem aber zum Beispiel auch schon von WhatsApp. Das ist der mit Abstand meistgenutzte Nachrichtendienst hier bei uns, obwohl mehrere bessere und sicherere Dienste dieser Art verfügbar sind.
Dummerweise findet man bei den besseren Alternativen seine Verwandten, Freunde oder Nachbarn leider nicht. “Hast du WhatsApp?” scheint da für die Benutzer und besonders die Wechselwilligen die wichtigste Frage zu sein. Und deshalb gehen die Menschen zu WhatsApp, obwohl man dabei seine Daten gleich öffentlich im Netz hinterlegen könnte, wenn man mit Werbemüll und Fake-News zugeschmissen werden möchte – wobei die Regeln dafür auch noch von Dritten gemacht werden…